14.10.2016

14.10.2016 Kirsch beginnt mit dem Bau

Kühlgeräte Spezialist errichtet neues Werk in Sand


Im kommenden Jahr will die Firma Kirsch von Offenburg nach Willstätt-Sand ziehen. Am Freitag gab es den ersten Spatenstich für das neue Werk, das 12 Millionen Euro kosten soll.

»Das ist ein großer Tag für die Firma Kirsch.« Geschäftsführer Jochen Kopitzke sprach gestern beim ersten Spatenstich für den neuen Standort in Sand sogar von einer »Wiedervereinigung«, wie sie Deutschland vor bald drei Jahrzehnten hatte. Übertrieben? Nicht für Kirsch, denn die Firma sei in Offenburg jahrzehntelang durch den Bahngraben getrennt gewesen. 

Das ist bald vorbei: Im Sander Industriegebiet »Lossenfeld III«, in Nachbarschaft unter anderem zur Modefirma Orsay, ist ab dem kommenden Jahr alles an einem Platz. Die Produktion soll, wenn es nach Kopitzke geht, noch im ersten Halbjahr im neuen Gebäude beginnen können. Und die Verwaltung soll noch im Sommer nachziehen.

23 000 Quadratmeter misst das neue Grundstück. Das neue Firmengebäude wird 118 Meter lang und 55 Meter breit sein und 4500 Quadratmeter Produktions- und 2000 Quadratmeter Lagerfläche bieten. Hinzu kommt das Verwaltungsgebäude. Zwölf Millionen Euro, Maschinen und Anlagen inklusive, investiert Kirsch in den neuen Firmensitz, mit 400 000 Euro wird der Neubau vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der EU gefördert, was Kopitze auch in einer kleinen Ansprache dankend erwähnte.

Neue Möglichkeiten

Zum Spatenstich waren Mitarbeiter von Kirsch, Vertreter der am Bau beteiligten Firmen sowie Gemeinde- und Ortschaftsräte gekommen. Auch Seniorchef Georg Kirsch, der die Firma 2012 an Jochen Kopitzke als alleinigen Gesellschafter übergeben hat, war da. Kopitzke umriss, welche Chancen und Hoffnungen sein Unternehmen mit dem neuen Standort verbindet. Hier wolle man eine neue Technologie, die er als die »Zukunft der Kühlung« bezeichnete, weiterentwickeln und serienreif machen. Der neue Standort biete beste Möglichkeiten, die Innovation voranzutreiben und mehr neue Produkte als bisher zu entwickeln. So wolle man zum »Aushängeschild für Kühltechnik werden. Kopitzke lobte auch die Gemeinde Willstätt mit ihrer Verwaltung und dem Gemeinderat: »Es ist außergewöhnlich, wie zukunftsorientiert die Gemeinde ist.«

Willstätts Bürgermeister Marco Steffens sagte, dass es diese traditionsreiche Firma auch nach 150 Jahren noch gebe, zeige, dass sie sich am Markt »immer wieder neu erfinden konnte«. Man werde alles unternehmen, um der Firma gute Voraussetzungen zu bieten.

Die Firma Kirsch hat rund 70 Mitarbeiter. Sie fertigt Medikamentenkühl- und Gefrierschränke, Blutkühlschränke, Laborkühl- und Gefrierschränke mit genauesten Temperatur-Dokumentationslösungen an. Sie ist nach eigenen Angaben Marktführer in deutschen Krankenhäusern und Apotheken und vertreibt die Produkte in mehr als 100 Ländern. Kunden sind hauptsächlich Krankenhäuser, Apotheken, Labore und die Industrie. Der Jahresumsatz 2015 lag nach Angaben des Unternehmens bei 14 Millionen Euro – eine Steigerung von fünf Prozent zum Vorjahr.

Autor:

Florian Würth

Quelle:

www.bo.de